Fan-Wunsch Choupo-Moting nach Glatzel-Verletzung keine Option für den HSV – Verein möchte mindestens bis zur Winterpause den Ausfall mit dem bestehenden Kader kompensieren

by Ubergold

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  1. Wer sich in den sozialen Netzwerken umschaut, wie HSV-Fans auf die schwere Verletzung von Torjäger Robert Glatzel reagieren, der stößt in den Kommentaren immer wieder auf einen Namen: Eric Maxim Choupo-Moting. Für einige Anhänger wäre der 35-Jährige eine naheliegende Lösung, um den für mehrere Monate ausfallenden Glatzel zu ersetzen.

    Der gebürtige Hamburger und beim HSV ausgebildete Choupo-Moting ist momentan vereinslos, könnte also auch außerhalb des erst im Januar öffnenden Transferfensters verpflichtet werden. Doch zu einem Wechsel wird es nicht kommen, denn nach Abendblatt-Informationen spielt der bis zum Sommer beim FC Bayern aktive Stürmer in den Plänen des Zweitligisten keine Rolle.

    Auch andere vertragslose Angreifer, wie der bis Ende Juni bei der AS Monaco spielende Wissam Ben Yedder (34), der Ex-Hamburger Josip Drimic (32/zuletzt Dinamo Zagreb) oder Mario Balotelli (34/Adana Demirspor in der Türkei) sind keine Option im Volkspark.

    Stattdessen sind die Verantwortlichen beim HSV davon überzeugt, Glatzels zweifellos schwerwiegenden Ausfall am besten mit dem eigenen Spielermaterial kompensieren zu können. Zumal der Kader für genau solche Situationen im Sommer massiv in der Breite verstärkt wurde.

    Im Winter wird diese Ersteinschätzung allerdings auf den Prüfstand gestellt. Die Verantwortlichen werden sich die restlichen neun Spiele bis zum Ende der Hinrunde genau ansehen, ob der HSV auch ohne Glatzel erfolgreich sein kann. Sollte diese Frage mit Nein beantwortet werden, hält sich der Club die Option offen, im Januar einen weiteren Stürmer zu verpflichten.

    Bis dahin ist das Vertrauen in die eigenen Offensivspieler, die nun mehr Verantwortung übernehmen müssen, groß. Trainer Steffen Baumgart tendiert aktuell dazu, an der Doppelspitze festzuhalten, die künftig Davie Selke (drei Saisontore/321 Minuten) und Ransford Königsdörffer (vier/506) bilden werden.

    Allerdings haben beide zusammen so viele Tore geschossen wie Glatzel (sieben), der dafür 427 Minuten und damit nur knapp die Hälfte der addierten Spielzeit von Selke und Königsdörffer benötigte. Ein Eins-zu-eins-Ersatz wird also nicht möglich sein.

    Stattdessen müssen künftig auch andere Spieler mehr Torgefahr ausstrahlen. Eine Rolle, die Immanuel Pherai ausführen könnte, der nun auf mehr Einsatzzeit hoffen darf. Als Option einer hängenden Spitze kommt er als erster Einwechselspieler für Selke und Königsdörffer infrage. Diese Positionen hat Pherai schon in der Vergangenheit unter Baumgart ausgeführt.

    Der HSV-Coach ist ohnehin kein Trainertyp, der Verstärkungen fordert – auch nicht nach schweren Verletzungen wie der von Glatzel. Baumgart weiß, dass er nun in der Verantwortung ist, taktisch flexibel auf den Ausfall seines Topstürmers zu reagieren.

    Allerdings wird der Trainer nicht sein gesamtes System umstellen. An der Basis seines bislang erfolgreichen Offensivplans will er zum Beispiel festhalten. Mit 19 Saisontoren stellt der HSV den zweitbesten Angriff der Liga hinter dem 1. FC Köln (20). Die Hamburger werden also weiterhin auf ein Flügelspiel mit vielen Flanken auf zwei Zielspieler im Strafraum setzen – zumal nicht nur Selke, sondern auch Königsdörffer in dieser Saison bereits per Kopf erfolgreich war. Beim 1:1 gegen Hertha köpfte er die Führung, in Köln (2:1) bereitete er seinen zweiten Treffer mit einem Kopfball vor.

  2. Bin beim HSV jetzt nicht so tief drin, aber insgesamt klingt das doch sinnvoll. Genau für so einen Fall hat man ja Selke geholt und den Vorurteilen zum Trotz, hat er seine Sache bis dato ja auch ordentlich gemacht, so dass man die Zeit mit ihm sicher gut überbrückt bekommt. Einen Altstar zu verpflichten wäre nur reaktionär. Und sollte sich Glatzels Verletzung als schwerwiegender herausstellen, kann man im Winter immer noch geordnet den Markt sondieren.

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